So ist das nie passiert

Buchcover

Sarah Easter Collins

So ist das nie passiert

Heyne Verlag

Gemeinsam mit Ihrer Schwester Laika wächst Willa scheinbar idyllisch auf. Eines Tages verschwindet Laika spurlos und taucht nie mehr auf. Am Verschwinden ihrer Schwester gibt Willa sich die Mitschuld.

Als sie ins Internat geht, lernt sie Robyn kennen und lieben. Willa erlebt die beste Zeit ihres Lebens. Doch die jungen Frauen wissen längst nicht alles voneinander, denn sie wachsen sehr unterschiedlich auf. Robyn äusserst liebevoll in einer friedlichen Familie in Cornwall, Willa in einem gläsernen Käfig mit einem sadistischen Tyrannen als Vater und einer trinkenden Mutter. Robyn und Willa verbindet ein zartes Band, ein Leben lang. Obwohl sich ihre Wege nach dem Internat trennen, verlieren sie sich nie aus den Augen.

Zwanzig Jahre lang sucht Willa hartnäckig, aber leider erfolglos, nach ihrer Schwester. Sie vergisst ihre eigenen Träume und auch sich selbst. An einem Familientreffen bei Robyn trifft Willa auf eine Frau namens Claudette, von der sie glaubt, dass sie Laika ist. Dieser Abend ändert nicht nur Willas Zukunft, sondern auch ihre Vergangenheit.

Die Kapitel sind aus der Sicht von Willa, Robyn und Claudette geschrieben. Eine Geschichte, die aus Bruchteilen der Erinnerung an vergangene Zeiten zusammengesetzt wird. Es stellt sich die Frage, was tatsächlich geschah und wie viel Phantasie das Erinnerungsvermögen aufgebaut hat. Nach und nach erfährt man Stücke der Wahrheit und die Geschichte setzt sich zusammen.

Zu viele Zufälle, häufige Zeitsprünge und eine komplexe Geschichte, die von menschlichen Abgründen, aber auch von Glücksmomenten erzählt. Vielleicht muss man den Hang zur Logik und Realität einfach ausschalten, um dieses Buch geniessen zu können. Zu Beginn muss man sich etwas durchbeissen, und es empfiehlt sich, eine Legende der Personen anzulegen.

„So ist das nie passiert“ ist das Debüt von Sarah Easter Collins und heisst im Original „Things don't break on their own“. Sarah wuchs in Kent, England, auf und hat in Exeter studiert, bevor sie nach Botswana und später nach Thailand und Malawi zog, um dort Kunst zu unterrichten. Ihre große Leidenschaft neben dem Schreiben ist die Malerei. Sie lebt mit ihrem Sohn Luke, ihrem Mann und den Hunden in Exmoor.

Als gemeinsames Projekt im Leseclub der Bibliothek Wasen, haben 12 Teilnehmer/innen das Buch „So ist das nie passiert“ gelesen.

Das Urteil des Leseclubs ist sehr vielseitig: von verwirrend, sprunghaft, überladen und nicht in unwahrscheinlich gutem Deutsch geschrieben bis hin zu interessanten Gegensätzen, sehr schön beschriebenen Situationen, lässt es auch viel Platz für Interpretationen, macht neugierig und schneidet viele Themen an.

Eines können wir garantieren: das Buch liefert viel Diskussionsstoff.

Wir sind uns einig, dass der Originaltitel „Things don't break on their own“ besser zu der Geschichte passt.

Wollen Sie sich selber eine Meinung bilden?
Dann holen sie sich das Buch in der Bibliothek!

Regula Corciulo-Meister
Schul- und Gemeindebibliothek Wasen