Novemberschokolade

Buchcover

Ulrike Sosnitza

Novemberschokolade

Heyne Verlag

Geschmolzene Schokolade – ein Geschmack voller Glück, Liebe und Verheissung.

In Würzburg liegt der Duft der Schokolade in der Luft – in der Chocolaterie Winter kreiert Lea mit viel Hingabe einzigartige Schokoladenträume. Ihre Leidenschaft hat Lea Winter von Ihrem Vater, der vor vielen Jahren verstorben ist, geerbt. Es ist Herbst und so düster wie die Jahreszeit sind die finanziellen Sorgen von Lea. Die Miete des Ladens kann sie schon länger nicht mehr bezahlen, die Lieferanten wollen keine Zutaten mehr liefern, die Bank kann nicht mehr helfen – die Chocolaterie steht kurz vor dem Ruin.

Doch der Duft der Schokolade darf nicht für immer verstummen!

Als Lea draussen dem mysteriösen Duft eines Mannes mit dunklem Haar und melancholischem Blick begegnet, der ins Fiurelli, dem italienischen Restaurant nebenan geht, weiss sie sofort, diesen Duft muss sie in Schokolade konservieren. Bald erfüllt der Geruch von Bitterschokolade den Raum, in die Ganache streut Lea frisch geriebene Orangenschale und einen Löffel Koreander. Noch einen Schuss Wodka und fein gehacktes Basilikum und fertig ist der Pralinentraum. Der Unbekannte mit dem geheimnisvollen Orangen-, Basilikum-, Koreanderund Zedernholz-Duft weckt Leas Sehnsucht. Sein Name ist Alessandro, er ist der Sohn von Paolo Fiurelli.

Als die Schwanenhotels einen Wettbewerb ausschreiben, bei dem eine eigene Praline kreiert werden soll, um die Gäste mit besonderen Sinneseindrücken zu verwöhnen, sieht Lea eine Chance.

Mit Manon, einer alten Freundin ihres Vaters und Leiterin der SchokoladenAkademie Eupen fährt Lea nach Nürnberg an die „Spirit of Chocolate“ (Bayrische Meisterschaft der Chocolatiers). Durch Zufall entdeckt Lea dort in einer Fachzeitschrift an der Seite des StarChocolatiers Sébastian Mailineau ihre verloren geglaubte Mutter Anne, die vor 20 Jahren spurlos verschwand. Sie ist Sébastians Lebensgefährtin und Managerin im Le Maitre, der grössten Chocolaterie Deutschlands.

Lea will Antworten und reist an einem grauen, frostigen Novembermorgen nach München. Zu diesem Zeitpunkt weiss Lea noch nicht, worauf sie sich einlässt – sie kommt einem furchtbaren und gut gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur, das ihr Leben auf den Kopf stellt... Was passierte vor 20 Jahren zwischen Anne und ihrem Vater? Welches Geheimnis hüten ihre Grosseltern? Was spielt die geheimnisvolle Manon Klinkenberg für eine Rolle? Der Schatten der Vergangenheit liegt schwer über der Familie.

Gleichzeitig werden die Sorgen um die Chocolaterie immer grösser und Leas Traum droht zu platzen. Soll sie aufgeben, loslassen und eine neue Chance ergreifen? Schliesslich hat ihr Sébastian eine Stelle im Le Maitre angeboten. Dort könnte sie ihre Kreativität ausleben und wäre in der Nähe von ihrer Mutter und Alessandro, der in Wahrheit Webegrafiker im Le Maitre ist. Als die Autos draussen schon weisse Mützen tragen, fällt Lea eine Entscheidung. Ob es die richtige ist?

Der Titel verspricht eine „süsse“ Story. Die Autorin beschreibt den Duft und die Zubereitung von Ganache und Pralines so bildlich, dass man beim Lesen inmitten der Chocolaterie steht.

Wie Ulrike Sosnitza sagt: „Ich danke der Natur, dass sie die Kakaobohnen wachsen lässt“. Ich bin ganz ihrer Meinung!

Hier eine Kostprobe aus dem Buch: „Schokolade und ich. Filigrane Bögen zarter Schokolade, wie so vieles Schöne im Leben leicht zerbrechlich. Schwarz und weiss miteinander verwoben. Lebensfäden. Manche brechen ab, andere bildeten sich neu. Dickere Tropfen stabilisieren.“

Eine spannende Geschichte mit viel Herz, Liebe und Schokolade, aber auch Tragik und düsteren Familiengeheimnissen. Ein kurzweiliger Lesegenuss, der mich bis zur letzten Seite begeistert hat.

Die Autorin Ulrike Sosnitza ist 1965 in Darmstadt geboren. Sie arbeitete als Bibliothekarin an den Universitäten in Darmstadt, Bayreuth und Bonn und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Würzburg. Seit 2013 sind 6 Liebesromane zum Wohlfühlen von ihr erschienen.

Regula Corciulo-Meister
Schul- und Gemeindebibliothek Wasen