Der Liebesbrief

Buchcover

Ruth Saberton

Der Liebesbrief

atb Verlag

Die englische Schriftstellerin Ruth Saberton ist 1972 in London geboren. Als sie sich während eines Cornwallurlaubs sowohl in die Landschaft als auch in einen Fischer verliebte, blieb sie. Nun lebt Ruth Saberton mit ihrer Familie in Polperro, wo sie zwischen dem Schreiben ihrer Romane auch Medienwissenschaften unterrichtet. Die atemberaubende Kulisse von Cornwall und seine Menschen inspirieren sie zu ihren bewegenden Geschichten, in denen sie gerne Gegenwart und Vergangenheit verknüpft.

So ist es keine grosse Überraschung, dass im Roman die Künstlerin Chloe sich nach einem tragischen Schicksalsschlag nach Cornwall zurückzieht, wo sie hofft, endlich wieder zu einem relativ normalen Leben zurückzufinden. Sie mietet das alte Pfarrhaus, um sich ganz in Ruhe klar zu werden, wie es weitergehen soll. Doch die warmherzigen Einwohner von Rosecraddick binden Chloe ganz selbstverständlich in ihr Leben mit ein.

Als Chloe in einem Kirchenfenster ein rätselhaftes Gänseblümchen auffällt, lässt sie dieses nicht mehr los, bis dessen Geheimnis gelüftet ist. Sie ist es auch, die auf weitere Gänseblümchenmotive stösst, die bisher noch niemandem aufgefallen sind. In der Hoffnung, mehr darüber zu erfahren, wendet sich Chloe an den Historiker Matt, der mit der Stiftung des bekannten Dichters Kit Rivers betraut ist. Und als Chloe dann im Pfarrhaus noch auf ein altes Tagebuch der jungen Daisy stösst, macht sie sich mit Matts Hilfe daran, ein lang gehütetes Geheimnis zu lüften.

Bis zum Schluss ist nicht klar, ob es den beiden gelingt, die ganze Geschichte aufzudecken. Aber Chloe fasst durch ihre Nachforschungen auch im eigenen Leben wieder Fuss und überwindet allmählich ihre Malblockade.

Ruth Saberton gelingt es ausgezeichnet, die Gegenwart mit der Vergangenheit des 1. Weltkrieges zu verknüpfen und die Gräuel des Kriegsgeschehens in Erinnerung zu rufen, ohne direkt in das schaurige Kriegsgemetzel einzutauchen. Natürlich fehlt auch eine aussergewöhnliche und komplizierte Liebesgeschichte nicht.

Barbara Pfäffli-Müller
Schul- und Gemeindebibliothek Wasen